Ich war wütend. So richtig! Jetzt dauert das schon 3 Wochen, statt wenige Tage. Ich habe schon zweimal gemailt und es ist noch immer nicht richtig erledigt. Ich habe mich aufgeregt. Und ich habe es auch ein wenig genossen, mich aufzuregen. Schliesslich bin ich im Recht! Absolut! So geht das nicht! Empörung ist eine vitale Kraft. Ich habe mich aufgeregt – und trotzdem Höflichkeit bewahrt. Es blieb mir schlussendlich nichts anderes, als anzurufen. 40 Minuten in der Warteschlaufe, bis endlich jemand für mich frei war. Und dann war die Person nett. Und sehr bemüht um mein Anliegen. Pflichtete mir bei, so geht das nicht. Eine gute Zusammenarbeit. Alles konnte gelöst werden – fast alles. Etwas war dann doch noch nicht richtig. Ich musste am nächsten Tag nochmals anrufen. Zum Glück nur 5 Minuten Wartemusik! Auch diese Person war nett, liess nicht locker, bis sie eine Lösung gefunden hatte, auch für das letzte kleine Anliegen, das ich eigentlich schon aufgegeben hatte. Da habe ich begriffen – es sind alles nur Menschen, die ihr Bestes tun, innerhalb der Umstände und Bedingungen, die sie haben. Meine Empörung als innere Kraft hat mich ans Ziel gebracht – nicht locker zu lassen. Aber es ist immer meine Entscheidung, ob ich sie für mein Anliegen einsetze, oder gegen die Menschen. Freundlichkeit kostet nicht viel. Lasst uns klar und stark sein – in Höflichkeit und Freundlichkeit. Auch das ist Engagement für Frieden.